Monatsspruch Juli

Jesus Christus spricht:
„Liebt Eure Feinde und betet für die, die Euch verfolgen, damit Ihr Kinder eures Vaters im Himmel werdet.“
(Monatsspruch für Juli 2023 aus Matthäus 5, 44-45)

Feinde und Anfeindungen – sie werfen ihren Schatten auf unsere Welt. Wir erleben feindseligen Umgang im digitalen Netz – aber auch in der analogen Kommunikation. Persönliche Angriffe beschäftigen uns ebenso wie der Angriff von einem Land aufs andere. Wir wünschen uns und aller Welt Frieden und Freundschaft statt Krieg und Konflikt. Die Botschaft von der Nächstenliebe prägt unser christliches Denken. Aber gerade wir Christen sind die größte verfolgte Gemeinschaft in der Welt!

Der Monatsspruch erinnert uns: Jesus macht uns keine Hoffnung auf eine Welt ohne Anfeindungen, aber er weist uns einen Weg, wie wir damit umgehen sollen und können: „Liebt Eure Feinde“ – das heißt nicht, dass wir lieben oder gutheißen müssten, was diejenigen tun, die uns anfeinden. Im Gegenteil: Böses muss auch als solches benannt werden. Es heißt wohl eher: Bewahrt die Liebe, die Gott für jeden Menschen hat – auch für die, die Euch feinselig begegnen. Steigt nicht ein in die hoffnungslose Logik und Spirale der Feindschaft! „Betet für die, die Euch verfolgen“ – das heißt ja auch nicht, dass wir für den Erfolg der Christenverfolgungen beten sollten – sondern wir sollen beten, dass unsere Verfolger und Feinde begreifen, dass sie auf dem falschen Weg sind und sich nur selber schaden: Die russische Gewalt zerstört heute nicht nur das angegriffene Nachbarland, sondern auch das eigene Land. Mit Hass und Gewalt schadet man ja zuerst seiner eigenen Seele. Weil dann ja Hass und Gewalt Gottes jenen Platz ausfüllen, den Gottes Liebe einnehmen will. Kinder Gottes sind wir nur miteinander. Nicht gegeneinander. Gott wünscht sich da nichts anderes als Eltern sich von ihren Kindern wünschen: Nämlich, dass die Menschenkinder, die er liebt, auch miteinander liebevoll umgehen. Gewiss: Es bleibt eine Heraus-forderung, diejenigen zu lieben, die einem gehässig begegnen. Das fällt nicht leicht. Das Gebet könnte ein guter Anfang sein. Wo wir neu Worte finden können für die, die uns manchmal noch in unseren Träumen feindselig verfolgen. Ein Anfang, uns im Gebet als gemeinsame Kinder Gottes neu zu entdecken und sehen zu lernen. Gebet jedenfalls hat seine Verheißung.

All unseren Leserinnen und Lesern wünscht eine gesegnete Sommerzeit
Ihr und Euer Pfarrer Ralf-Ulrich Kowalke